Burnout
Burnout

Burnout bezeichnet einen Zustand einer tiefgreifenden emotionalen, körperlichen und geistigen Erschöpfung. Es wird immer schwieriger, sich zu konzentrieren, die Motivation aufzubringen, Arbeiten zu gehen oder auch privaten Tätigkeiten nachzugehen.

Ausgelöst wird dies durch berufliche oder auch private Überforderung und Stress.

 

Dabei werden mehrere Phasen des Burnouts angenommen, wobei nicht jeder Betroffene jede dieser Phasen durchleben muss.

  • Anfangs- und erste Phase:

Gekennzeichnet durch ein Gefühl, unentbehrlich zu sein und nie genug Zeit zu haben. Eigene Bedürfnisse werden vernachlässigt, soziale Kontakte eingeschränkt. Es zeigen sich bereits erste Anzeichen der Erschöpfung. Schlafmangel, Rastlosigkeit, erhöhte Gefahr von Unfällen bzw. Infektionskrankheiten begleiten diesen Zustand.

  • Zweite Phase:

Reduziertes Engagement im Beruf und Alltag. Es kommt zu einer "inneren Kündigung", Betroffene kommen zu spät zur Arbeit, wenn überhaupt, wird nur mehr das Nötigste erledigt. Typisch sind auch - vor allem in sozialen Berufen - Entpersönlichung und Zynismus. Empathie gegenüber anderen Personen nimmt ab, die Einstellung ist durch Zynismus und Kälte geprägt. Dies wirkt sich auch aufs Familienleben aus, hohe Anforderungen an Partner werden gestellt, man hat keine Zeit und Geduld mehr für die eigenen Kinder.

  • Dritte Phase:

Es treten emotionale Reaktionen auf, die von einer depressiven Symptomatik, aggressiven Reaktionen auf die Umwelt bzw. Schuldzuweisungen geprägt sind. Eine große Frustration macht sich breit, die sowohl gegen sich selber als auch auf andere Personen gerichtet sein kann. Niedergeschlagenheit, Hoffnungslosigkeit, Angstzustände, Antriebslosigkeit begleiten die Betroffenen.

  • Vierte Phase:

In dieser Phase zeigt sich bereits ein starker Abbau der Leistungsfähigkeit. Termine werden vergessen, komplexe oder sogar auch einfachere Aufgaben können nicht mehr erledigt werden. Differenziertes Denken, Flexibilität in der Akzeptanz von Veränderungen gehen verloren.

  • Fünfte Phase:

Betroffene zeigen ein starkes Desinteresse, sie ziehen sich emotional und sozial bis hin zu totaler Einsamkeit zurück, werden immer gleichgültiger, unter anderem durch den immer stärker werdenden Energiemangel.

  • Sechste Phase:

Aufgrund der immer stärker werdenen psychischen Problematik treten erste psychosomatische Beschwerden auf. Zu den körperlichen Symptomen gehören z. B. Muskelverspannungen, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Albträume, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Beschwerden (Herzklopfen, Engegefühle im Brustbereich), Magen-Darm-Probleme (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall), sexuelle Probleme, Gewichtszunahme oder Gewichtsverlust, eine erhöhte Infektanfälligkeit sowie ein erhöhter Konsum von Genussgiften wie Alkohol und Nikotin.

  • Siebte Phase:

Ein absolutes Gefühl der Verzweiflung, Hilfslostigkeit und der Hoffnungslosigkeit tritt auf. Betroffene sind vollkommen "ausgebrannt", nichts bereitet Freude, eine totale innere Leere begleitet sie bis hin zu Suizidgedanken, da sie keinen Sinn mehr in ihrem Leben sehen.

 

Ziele der Psychotherapie bei Burnout sind auch hier das Aufdecken von Verhaltens- und Gedankenmuster (z.B. "Ich muss alles perfekt machen", "Wenn ich einen Fehler mache, bin ich ein totaler Versager", etc.) und die Veränderung dieser. Stressmanagement, Aufbau von Ressourcen, Entspannungstraining sind ebenfalls Teil des psychotherapeutischen Prozesses.